Zur Dinglichkeit virtueller Instrumente auf Smart Devices und ihrer Fruchtbarkeit in pädagogischen Settings

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Zur Dinglichkeit virtueller Instrumente auf Smart Devices und ihrer Fruchtbarkeit in pädagogischen Settings

Abstract: In der Pädagogik gibt es einen breiten Diskurs zur Materialität der Dinge und ihrer Bedeutung für pädagogische Prozesse. Zu nennen wären hier z.B. Autoren wie Arnd-Michael Nohl, all jene Bildungstheoretiker, die sich an Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie orientieren oder auch phänomenologische Perspektiven wie die einer Käthe Meyer-Drawe. Interessanterweise entwickelten sich diese in den Sozial-, Kultur-, und Wissenswissenschaften auch unter dem Begriff des „material turn“ firmierenden Perspektiven gewissermaßen parallel zur zunehmenden gesell- schaftlichen Relevanz der Digitaltechnologien und den damit verbundenen Virtualitätsdiskursen. Wie aber verhalten sich der auch in der Pädagogik offensichtlich relevante Hinweis auf die epistemologische Dimension der Materialität von Dingen und das Argument von deren scheinbarer Virtualisierung zueinander? Inwiefern schneiden sich beide Diskursstränge in der konkreten pädagogischen Arbeit mit Musikapps und welche fruchtbaren Potentiale könnte diese Überschneidung möglicherweise bergen? Der Vortrag will diese Fragen reflektieren und einige von der Praxis inspirierte Vorschläge machen, die in Folge gemeinsam diskutiert werden können. Als konkretes Beispiel soll ein Musikworkshop mit geistig behinderten Jugendlichen vom 2-4.11.2016 dienen, die sowohl die Möglichkeit hatten, „echte“ Schlag- instrumente zu verwenden als auch Drum- und Percussionapps zu benutzen.